Vertrautes Umfeld, neue Konzepte: Robby bleibt auch in 29. Auflage Erfolgsmodell. Viele Familien nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug auf das Messegelände in Mariensee.

Wie bleibt man fit für die Zukunft? Bei der Robby kann sich in dieser Frage mancher eine Scheibe abschneiden. Persönliches Engagement, Tradition und Vertrautes mit neuen Ideen zu verknüpfen ist die Methode, mit der die Nordkreisinitiative (NKI) seit Jahrzehnten Erfolge aneinander reiht. So auch wieder am Wochenende, als die Besucher zu Tausenden nach Mariensee strömten, um in familiärer Atmosphäre Informationen und Unterhaltungsangebote zu genießen. Andere Institutionen müssen sie neu für sich entdecken, wie auch Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des Landessportbunds, berichtete. Seine Organisation sei mit 2,7 Millionen Menschen die „größte Bürgerbewegung“ im Lande, wie Umbach sagte. Doch auch sie sei kein Selbstläufer, habe seit Anfang des Jahrhunderts mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Weniger Kinder und Jugendliche treten ein, und die Ehrenämter sind auf immer weniger Schultern verteilt. Als Gründe nannte Umbach einerseits die vielfach veränderten beruflichen Anforderungen, andererseits die wachsende Konkurrenz an Freizeitangeboten, sei es mit neuen Medien oder neuen Anbietern auf dem Sportmarkt. Der Sportbund versuche gegenzusteuern, insbesondere mit neuen Gesundheitsangeboten, mit Schulkooperationen und mit größerer Offenheit auch für ganz neue Angebote. Erfolgreiche neue Sportarten seien etwa das dem Krocket verwandte Mannschaftsspiel Gateball oder das „Skiken“, Ausdauersport mit Inline- Rollschuhen und Stöcken. Weil er Generationen und Kulturen verbinde, Identität und Gemeinsamkeit schaffe und vielen Menschen eine soziale Heimat biete, sei der Vereinssport nach wie vor kein Auslaufmodell, sondern ein Hoffnungsträger. Eine ähnliche Botschaft hätte sicher auch der Schirmherr, Bürgermeister Uwe Sternbeck verkündet, der die Messe anschließend mit Grußworten eröffnete. Trotz allem Engagement und Aufbruchsstimmung in Kernstadt und Dörfern, die ihn froh stimme, beklagte Sternbeck, die Stadt müsse bei Straßen, Schulen und anderen öffentlichen Gütern vielfach nach wie vor von der Substanz leben.